Die Plitvicer Seen sind der älteste und größte Nationalpark Kroatiens und berühmt für ihre wunderschönen Wasserfälle, kristallklaren Seen und üppige Vegetation. Dementsprechend voll kann es hier werden. Ob (und wie) sich ein Besuch trotzdem lohnt, erfährst du in diesem Blogpost.
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Früh aufstehen und Ticket online buchen
In den frühen Morgenstunden hast du die beste Chance, den Zauber dieses Naturwunders zu erleben.
Wir hatten unser Ticket am Vortag online gebucht und waren sozusagen beim ersten Einlass um acht Uhr morgens im Park. Es waren noch andere Besucher da, aber nachdem wir die Wasserfälle hinter uns gelassen hatten, konnten wir allein am türkisblauen Wasser entlang spazieren. Rosa Alpenveilchen blühten am Wegesrand und gaben dem Türkis des Wassers und dem Grün der Bäume einen schönen Farbtupfer. Die Wasserfälle sind spektakulär, man geht über liebevoll gebaute Holzstege, die angeblich aus Kastanienholz sind. Es ist ein wunderschönes Erlebnis, über das kristallklare Wasser zu gehen, während direkt neben einem die Wasserfälle in ein anderes Becken stürzen, das durch die berühmten Sinterbarrieren abgetrennt ist.
Klicke auf das erste Bild, um die Fotostrecke zu starten:
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Time Slots für Besucher
Diese Holzstege werden zum Nadelöhr, wenn der Besucheransturm am größten ist. Wie in einer U-Bahn-Station drängen sich die Touristen über die Stege. Der Park zählt jährlich etwa eine Million Besucher, die er mit Time Slots zu kontrollieren versucht, aber nachmittags um drei Uhr fanden wir es unerträglich: Die Menschen stehen Schlange auf den Stegen. Da kann der Zauber schnell auf der Strecke bleiben.
Noch gut begehbar sind die Ufer, die nicht direkt zu den großen Attraktionen führen. Hier findet man auch in der Hochsaison noch Ruhe.
Die Ticketpreise variieren je nach Saison. Während man im Winter gerade mal zehn Euro pro Tag zahlt, sind es in der Hochsaison sportliche 40 Euro! Dazu kommt noch eine saftige Parkgebühr von zwei Euro pro Stunde. Zu zweit kommt man im Hochsommer schnell auf 90 Euro.
Wanderwege durch den Park
Von beiden Eingängen aus gibt es jeweils vier ausgezeichnete Wanderwege. Hier der Link zur längsten Wanderung K auf Outdooractive, wo du auch die GPS-Daten findest (übrigens auch für die kürzeren Touren).
Die Parkkarte mit allen weiteren Wanderwegen findest du hier. Im Park gibt es Elektroboote und Panoramawagen. Diese kannst du mit deiner gültigen Eintrittskarte kostenlos benutzen. Als wir im Hochsommer dort waren, war die Schlange allerdings sehr lange.
Das Baden in den Seen ist übrigens strengstens verboten.
Was macht die Plitvicer Seen so berühmt?
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Der Nationalpark Plitvicer Seen liegt im hügeligen Karstgebiet Zentralkroatiens unweit der Grenze zu Bosnien-Herzegowina und steht seit 1979 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 300 Quadratkilometern. Er ist bekannt für seine kaskadenförmig angeordneten Seen, von denen derzeit etwa 16 an der Oberfläche sichtbar sind. Weitere befinden sich unter der Erde. Diese Seen sind durch den Zusammenfluss mehrerer kleiner Flüsse und durch unterirdische Karstzuflüsse entstanden. Die entlang der Fließrichtung angeordneten Seen sind durch natürliche Barrieren aus besonders instabilem Travertin (poröser Kalkstein) voneinander getrennt. Diese entstehen durch das Zusammenspiel von Fließwasser, Luft und Vegetation.
Die unterschiedlichen klimatischen Einflüsse sowie die großen Höhenunterschiede innerhalb des Nationalparks begründen eine besonders vielfältige Flora und Fauna. Viele endemische Tier- und Pflanzenarten sind im Schutzgebiet zu finden.
Hier wurde der Winnetou-Film "Der Schatz im Silbersee“ gedreht.
Die Kommerzialisierung und der Touristenrummel in Slowenien und Kroatien sind ehrlich gesagt etwas abschreckend. Wir machen uns auf den Weg zur Una in Bosnien-Herzegowina.
Ob es uns besser gefallen hat und meine Tipps verrate ich in einem weiteren Blogpost - stay tuned!
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Info
Alles über den Nationalpark findest du auf dieser Seite.
Tageskarten kosten in der Hauptsaison bis zu 40 € pro Person. In der Nebensaison sind sie günstiger.
Mein Tipp: Wenn du planst, die Seen in der Hochsaison zu besuchen, buche dein Ticket unbedingt vorher online. Wähle das früheste Zeitfenster und sei pünktlich vor Ort, um die Seen wenigstens kurz in Ruhe genießen zu können.
Im Eintrittspreis sind die Parkgebühren nicht enthalten. Diese betragen in der Hochsaison für Autos zwei Euro pro Stunde.
Rund um die Seen gibt es mehrere Campingplätze. Wir haben auf dem Campingplatz Korana geschlafen, der ist riesig und man kann sich irgendwo auf die Wiese stellen. In der Hochsaison war es hier nicht überfüllt und die Sanitäranlagen waren sauber. Hier kann man auch Bungalows mieten.