3 Gipfel (Tres Puig) Wanderung im Herzen der Tramuntana der spanischen Insel Mallorca
Mallorca hat 54 Gipfel über 1.000 Meter, diese Wanderung überschreitet 3 Gipfel (Tres Puig) davon.
Neben dem Puig de sa Rateta (1113m), Puig Sa Francesca (1067m) steht der Puig de L'Ofre (1091m) auf dem Programm. Tres Puig Wanderung Mallorca
Key Facts zur Tres Puig Wanderung auf Mallorca
♡-Faktor: ♡♡♡♡♡
Gehzeit: 4:00
Höhenmeter: 560 Hm hoch 570 Hm bergab
Länge: 13 km
Erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln? Nur in der Sommer-Saison. Der Bus fährt von Sóller nach Pollença und hält am Cuber (www.tib.org/de).
Familientauglich? ja
Einkehr unterwegs nein
Ich habe Dir die GPS Daten auf Outdooractive gespeichert
BESTE ZEIT Ganzjährig
Ausgangspunkt Cuber Stausee
Hinweis: Die Wanderung ist nur mit Steinmännchen markiert.
Alternative: Wer will kann auch vom Coll der O'fre nach durch den Barranc de Biniaraix 830 Höhenmeter absteigen. Dann wird die Wanderung 5,7 km länger,
Wanderführer: Das Allertollste an den Wanderungen mit Josep sind seine urigen Brotzeiten! Spaß beiseite: sobald man die Haupt-Wanderwege der Insel verlässt, kann die Orientierung ziemlich anspruchsvoll werden.
Auf schwierigen Touren, etwa der Durchquerung des Torrent de Pareis oder der Besteigung des Puig de Migdia, kann die Führung durch ortskundige Wanderprofis sehr hilfreich sein. Josep Suau, +34 680417900, mallorcawalks.com.
Beschreibung für die Tres Puig Wanderung:
Vom Parkplatz am Stausee Cuber laufen wir am rechten Ufer bis zur Staumauer. Hier zweigt sich ein Tal nach links hinab, dem wir bis zu einem Steineichenwäldchen folgen. Hier führt ein mit Steinmännchen markierter Weg nach rechts einen steinigen Pfad hinauf. Der Weg führt schon bald durch alpines Gelände mit großartigen Ausblicken Richtung Alaro. Nach einem kleinen Kessel führt der Pfad rechts am Bergrücken parallell bis hoch zum ersten Gipfel. Nun sehen wir das gesamte Bergpanorama mit dem höchsten Berg Puig Mayor und den Seen. Die beiden nächsten Gipfel werden in südlicher Richtung überschritten. Nachdem Abstieg vom Puig de L'Ofre folgen wir dem GR221 zurück Richtung Parkplatz.
Mit Josep begehen wir heute die „Tres Puig“ (auf deutsch drei Gipfel) Wanderung.
Nachdem uns auf dem eingangs erwähnten ersten Gipfel Puig de sa Rateta (Rateta heisst auf deutsch Ratte) die Aussicht zwar begeistert, aber uns der Wind fast von der Klippe weht, steigen wir südlich in das Tal zum zweiten Gipfel „Sa Francesca“ (1067m) ab. Hier gibt uns der Bergrücken etwas Windschutz. Josep zeigt uns stolz die giftigste Pflanze der Insel: „Das ist eine Meerzwiebel. Daraus hat meine Großmutter früher einen Sud gekocht und diesen dann als Rattengift verwendet.“ Wie passend, dass diese tatsächlich an eine große Zwiebel erinnernde Pflanze direkt am Fuße des „Ratten“-Berges wächst …
Im Video wollte ich von Josep wissen warum Du nach Mallorca zum Wandern kommen solltest.
Du kannst es Dir auf Instagram anschauen.
Nah dem Puig Francesca fehlt nur noch der Puig de L'Ofre (1091m). Für uns sieht er aus wie ein riesiger Glatzkopf, denn lustigerweise ist er der einzige Berg, der bis fast zum Gipfel bewaldet ist. Von hier hat man – Überraschung! – eine atemberaubende Aussicht, dieses Mal auf das steile Tal von Barranc de Biniaraix, eine der gewaltigsten Schluchten Mallorcas, die an einigen Stellen nur wenige Meter breit ist. Durch sie windet sich der Jahrhunderte alte, mit Katzensteinen gelegte Pilgerweg (heute Teil des GR221) aus dem üppigen Orangen-Tal von Soller über 1.000 Höhenmeter hoch in die karge Bergwelt der höchsten Gipfel der Tramuntana.
Mallorquinische Brotzeit = Pures Gipfelglück!
Josep ist auf der windabgewandten Bergseite verschwunden, jetzt winkt er uns. Während wir die Landschaft bestaunt und Fotos gemacht haben, hat er uns eine stilechte mallorquinische Brotzeit auf dem Gipfel vorbereitet: Es gibt selbstangebaute Oliven, selbstgemachten Tomaten-Aufstrich, den man dünn auf ein Brot streicht und mit wildem Fenchel, Olivenöl, Sobrassada (eine typisch mallorquinische Wurst), oder kräftigen Käse von der Nachbarinsel Menorca belegt. Dazu gibt es saftige Orangen – natürlich aus Joseps Garten und – wer will – Wein aus einer Fellflasche. Pures Gipfelglück!
Mönchsgeier Revival
Ein großer Schatten schiebt sich vor die Sonne
„Schaut mal, ein Mönchsgeier“
ruft Josep begeistert „In den 80er Jahren waren sie so gut wie ausgestorben, jetzt sieht man sie wieder häufiger“. Wir sind uns nicht ganz sicher, ob die tiefkreisenden Geier mit ihren imposanten drei Metern Spannweite ein gutes Zeichen sind (wovon ernähren sie sich eigentlich, wenn sie keine verunglückten Wanderer bekommen) und steigen sicherheitshalber in Richtung des Cuber Stausees ab.
Klicke auf das erste Bild um die Fotostrecke zu starten.
INFO
BESTE ZEIT
Die beste Zeit zum Wandern ist zwischen Mitte Februar bis Ende Mai. Ab Juni bis Mitte September ist es oft recht heiß. Von September bis Ende Oktober ist die Insel zwar nicht mehr ganz so grün, dafür ist das Meer noch warm genug zum Baden.
LITERATUR
Mallorca – Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen. Rother Wanderführer überarbeitete Auflage 2021
WETTER
Mit 300 Sonnentagen im Jahr ist das Wetter in Mallorca selten über mehrere Tage richtig schlecht. An Regentagen ist die Serra de Tramuntana oft eine Wetterscheide. Das heißt, wenn es im Westen schlecht ist, kann das Wetter im Osten durchaus passabel sein – und umgekehrt.
KARTEN
Eine gute Wanderkarte ist die auch vor Ort erhältliche Kompass Wander-, Rad- und Freizeitkarte im Maßstab 1:75.000.
Für die Wanderregion Tramuntana sind die drei Blätter »Mallorca Tramuntana Central«, »Mallorca Tramuntana Nord« und »Mallorca Tramuntana Sud« von Editorial Alpina im Maßstab 1:25.000 die beste Wahl. Ideal für die Region Soller ist die ebenfalls bei Alpina erschienene Karte »Vall de Sóller« (1:15.000). Den Norden deckt die Alpina-Karte »Mallorca Nord«(1:25.000) ab.
AUSRÜSTUNG
Empfehlenswert sind Wanderschuhe mit gutem Profil (sonst können die gepflasterten Wege ziemlich rutschig werden …), Regen- und Sonnenschutz, sowie – für kühlere Tage – warme Kleidung. Eine lange dünne Hose oder Kniestrümpfe, denn gerade die nicht so oft begangenen Touren führen durch hohes Schneidgras, das einem hinterhältig die Beine zerkratzt.