Geheimtipp Nordmazedonien - 5 Dinge, die Du gemacht haben musst
- Wibke Helfrich
- 23. März
- 4 Min. Lesezeit
Nordmazedonien ist (noch) ein Geheimtipp und für mich das am meisten unterschätzte Land auf dem Balkan. Hier gibt es wunderschöne Nationalparks, hohe Berge, tolle Seen, gut abgesicherte Klettergebiete, wilde Pferde und alte Klöster. Hier sind meine Tipps, was du dir in diesem Land unbedingt ansehen solltest.
Tipp 1: Reiten durch den spektakulären Mavrovo Nationalpark

Alles Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde
Am Ende der Welt liegt der Mavrovo Nationalpark. Eine einsame Straße führt hinauf in die Berge. Hier gibt es nichts außer Hügeln, Wacholderbüschen, Schafen und Pferden. Die Gegend ist wild, das zeigt auch die hohe Population an Braunbären. Wild ist auch der Ausritt, den wir mit Sherpa Horse Riding machen. Nach einem kurzen Test unseres Könnens und dem Kommentar "Erlaubt ist, was funktioniert" geht es los. Zum Glück sind die Pferde extrem trittsicher. Im Galopp fliegen wir über das unwegsame Gelände. An einer kleinen Schaffarm machen wir Rast und trinken Kaffee. Danach geht es weiter bergauf, an einem Steilhang entlang bis zum höchsten Gipfel des Mavrovo Nationalparks, dem Medenica (2.163m). Die Aussicht ist atemberaubend: Wir können bis zum Mavrovo-See sehen. Der Abstiegist steil und steinig. Um die Pferde zu schonen, steigen wir ab. Mit Hagebutten besteche ich mein Pferd Hektor, brav hinter mir her zu trotten. Was er ohne Murren tut. Was für ein Abenteuer!
Je nach Reiterfahrung kann man einen passenden Ausritt buchen. Unserer hieß "adrenaline experience“.
Nordmazedonien tipp
Tipp Nr. 2: Stadtrundgang in der schönsten Stadt Nordmazedoniens: Ohrid

Das hübsche Städtchen Ohrid liegt am gleichnamigen See und ist auf jeden Fall eine Erkundung wert. Ein Holzsteg führt am Ufer entlang, vorbei an Restaurants und kleinen Buchten.
Die Kirche Sveti Jovan in Kaneo aus dem 13. Jahrhundert ist wahrscheinlich die meistfotografierte Kirche Nordmazedoniens.
Sie steht auf einem Felsen über dem See. Aber auch die anderen Kirchen und alten Gebäude der Stadt sind sehenswert. Da ist zum Beispiel die Basilika des Heiligen Klemens aus dem 5. Jahrhundert mit Tier- und Pflanzen Wandmalereien. Aber die Geschichte der Stadt reicht noch weiter zurück. Im Norden befindet sich ein griechisches Amphitheater, das von den Römern erweitert wurde. Wunderschön sind auch die alten Stadthäuser, die als Vorbild für die Gestaltung der Straßenlaternen dienten.
Tipp Nr. 3: Rundwanderung von Elshani oberhalb des Ohridsees
Steile Berge, bunte Blumen, glitzernder See und dunkle Höhle
Diese knapp 16 Kilometer lange Wanderung hat alles, was eine Top-Tour ausmacht.
Die Rundwanderung im Norden Mazedoniens oberhalb des Ohridsees führt durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft. Er beginnt in einem belebten Dorf, führt leicht ansteigend durch den Wald, durch Wacholderbüsche hinauf in die Berge, von wo man einen herrlichen Blick auf den Ohridsee hat, und durch ein blumenreiches Tal wieder zurück. Höhepunkt ist die dunkle Karsthöhle, die man - wenn man mutig genug ist - erkunden kann.
Ein Muss ist die Höhle Samot Ka Dupka, für die man eine Taschenlampe oder ein ausreichend aufgeladenes Handy braucht.
Klicke auf das erste Bild, um die Fotostrecke zu starten:
Tipp Nr. 4: Klettern in Nordmazedonien

Mazedonien ist ein Paradies für Kletterer und bietet eine Vielzahl von sehr gut abgesicherten Klettergebieten in super schöner Landschaft - viele davon direkt am See.
Meine Lieblingsfelsen waren Prespa direkt über dem Prespa See und am Ohrid See der Sector Zli Dol.
Von anspruchsvollen Mehrseillängenrouten bis hin zu einsteigerfreundlichen Boulderspots ist alles dabei. Ob erfahrener Kletterer oder Anfänger, in Mazedonien ist für jeden etwas dabei.
Auf der Seite von Climbing Macedonia findest du alle Informationen zu den Klettergebieten. Hier kann man auch einen Guide mieten. Die genauen Topos findest du auch auf The Crag.
Tipp Nr. 5: Das Kloster Sveti Naum

Vom Bootssteg aus erhaschen wir den ersten Blick: Vor uns auf einem Felsen thront das wohl berühmteste Postkartenmotiv Nordmazedoniens - das Kloster Sveti Naum. Die wie eine Festung gebaute Klosteranlage - dicke Mauern schützen das Innere - liegt am Ufer des Ohridsees und gehört mit ihm und der Stadt Ohrid seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe. An der Holzskulptur des Heiligen Naum von Preslav, übrigens ein Schüler des Heiligen Kyrill (der den Vorläufer der kyrillischen Schrift entwarf), halten wir kurz inne. Der Erbauer der Kirche sieht etwas unglücklich aus - vielleicht liegt es daran, dass vom ursprünglichen Bau aus dem 10. Jahrhundert durch Brände und Zerstörungen nicht mehr viel übrig geblieben ist. Durch das große Tor gelangen wir ins Innere der Anlage.

Wo tagsüber Hunderte von Tagestouristen die verschiedenen Kirchen besichtigen, auf dem Wasser Boot fahren, im See baden oder die Restaurants besuchen, ist es abends still.
Wenn du deine Ruhe haben willst, besuche die Kirche am besten am späten Abend.
Die den Erzengeln Michael und Gabriel geweihte Kirche ist mit wunderschönen Fresken und Szenen aus dem Leben und den Wundern des Erbauers geschmückt. Wir gehen allein durch die verschiedenen Räume der dreischiffigen Kreuzkuppelkirche und betrachten die farbenfrohen Fresken. Eine tiefe Stille breitet sich aus und fast andächtig betrachten wir die vergoldeten Ikonen.
Info:
Allgemeine Informationen zu Urlaubsregionen, Unterkünften und Aktivitäten, auch in deutscher Sprache, finden sich auf der Website https://macedonia-timeless.com/ger.
Zur Einreise genügt ein gültiger Personalausweis.

Anreise:
Direktflüge von Frankfurt nach Skopje gibt es z.B. mit Lufthansa oder von Frankfurt Hahn mit Wizz Air.
Die Anreise mit dem Auto erfolgt über Österreich, Slowenien, Kroatien, Montenegro und Albanien.
Schlafen und Essen:
Die Region um Ohrid ist touristisch gut erschlossen. Es gibt zahlreiche Unterkünfte und Restaurants, die z.B. über booking.com gebucht werden können.
Wer möchte, kann von Anfang Mai bis Ende September direkt im Kloster Sveti Naum mit Blick auf Kirche und See übernachten.
Das Kloster ist von Juni bis August täglich von 7.00 Uhr bis 20.00 Uhr und von September bis Mai bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet.