Die perfekte Bucht als Open-Air Kirche: Brides Head
Der Mann im Pub in Wicklow wirkt vertrauenswürdig: Seine Arme sind tätowiert - Rechts die irische Harfe, links das irische Kleeblatt. Wir gehen also davon aus, dass sein Herz irisch schlägt und das er sich auskennt. Auch dass er der einzige Gast zu dieser späten Stunde im Pub "Nel Keenan's" ist und seine Aussprache nicht mehr ganz so flüssig ist, ignorieren wir … und das mit Recht: Er hat uns während unserer Reise zahlreiche Geheimtips gegeben. Der Tollste ist die Wanderung zum Brides Head. "Damals als die Engländer hier noch das Sagen hatten …" erklärt er uns …"da durften wir nicht im katholischen Glauben heiraten. Wir sind damals zu der Bucht "Brides Head" gegangen, die von oben nicht einsichtig ist und das war dann sozusagen die Open-Air Kirche."
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Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg zu dem Küsten-Spaziergang nur ein paar Kilometer südlich von Wicklow. Man kann entweder direkt in Wicklow ab dem „Black Castle“ der Küste gegen Süden folgen, oder ihr fahrt ein Stück auf der R750 nach Süden – direkt nach dem Wicklow Golfclub gibt es ein Parkplatz auf der linken Seite. Hier beginnt die Wanderung.
Zur Begrüssung sehen wir das nicht besonders einladende Schild, dass der Küstenweg wegen Erosion gesperrt ist. Da es heute ein sonniger Tag ist und nicht gerade so aussieht, als ob es uns im nächsten Moment mit viel Regen den Berg hinab spült, ignorieren wir das Schild und steigend die Treppe zum Meer hinab. An der ersten Bucht angekommen folgen wir dem - trotz Sperrung - häufig gegangenen Pfad nach rechts. Der Weg führt – an weiteren Verbotsschildern vorbei – immer an der Küsten entlang. Zwischen Farn und Heidekraut spazieren wir von Bucht zu Bucht. Ziemlich langsam, denn alle paar Meter steckt ein neugieriger Seehund seine Nase aus dem Wasser und schaut uns interessiert an – da wäre es ja unverschämt nicht interessiert zurück zu gucken, oder? Eine kleine Tafel markiert den „Brides Well“, hier ist der „Brides Head“ eine perfekt hufeisenförmige Bucht, die oben von dichten Farn bewachsen ist. Ein Stückchen weiter gibt es eine weitere, grössere Bucht mit einem grossen Felsen in der Mitte.
Perfekt für ein kleines Nickerchen, oder mit den Seehunden zu spielen, die sich immer näher an uns heran trauen. Ein Kilometer weiter erreichen wir das Tor zum Wicklow Head Lighthouse. Ein weiteres Verbotsschild sagt, dass man hier nicht weiter laufen darf. Dieses mal drehen wir brav um und laufen zurück. Auf dem Rückweg treffen wir ein irisches Paar, die sich köstlich über uns amüsieren. Ihrer Meinung nach würden nur Deutsche sich an so eine Schild halten. Wahrscheinlich haben sie recht, denn eigentlich kann man das Wicklow Head Lighthouse auch als Unterkunft mieten, dann muss man ja auch irgendwie hinkommen :;)!
Der Weg ist einfach nur ungefähr 3km. Wer will kann die Küste natürlich auch weiter gen Süden wandern. Es folgen malerische Buchten wir Magheramore Beach, oder Brittas Bay.
Schlafen:
Im Leuchtturm können 4 Leute schlafen. Das Ganze kostet für 2 Nächte 596 Euro
https://www.irishlandmark.com/property/wicklow-head-lighthouse/
Essen und Trinken:
Die besten Reisetips gibt von den freundlichen Locals im Pub Nel Keenan's in der Abbey Street in Wicklow.
Zum Essen und von der Einrichtung her fanden wir „The Brass Fox“ ziemlich gut. Vor Allem die Toiletten, die direkt nach Narnia führen waren spektakulär!
14-15 Leitrim Pl, Corporation Land (1st Division), Wicklow, Tel: 353 404 64432