Auf dem Weg nach Eastbourne kommen wir durch Rye - angeblich eines der schönsten Dörfer Englands. Das fanden die Franzosen auch und so wurde es zwischen 1339 und 1448 viermal von Ihnen überfallen. Ok damals war Rye keine Dorf, sondern eine der 5 wichtigsten Militärstützpunkte an Englands Südküste und somit dem Nachbarn über dem Kanal - wahrscheinlich mit Recht - ein Dorn im Auge.
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Im 16 Jahrhundert versandete der Hafen und brachte so ungewollten Frieden - die einstige Hafenstadt fiel in eine Dornröschenschlaf und wurde erst vor eine paar Jahrzehnten von Touristen als pittoreskes Dorf wieder wachgeküsst. Mit Recht: Die Kopfstein gepflasterten Wege werden von efeubewachsenen Fachwerkhäusern gesäumt und die kleinen verwinkelten Gassen laden zu einem Spaziergang ein. Die Sonne brennt so unerwartet vom Himmel, dass ich mir in einem der süssen, kleinen Lädchen einen typischen Strohhut kaufe … dabei hätte ich eigentlich lieber as lustige Geschirr gehabt, aber ich weiss nicht, ob es die Heimreise überleben würde …
Nur 50 km weiter südwestlich schwappen die Wellen des Ärmelkanals an der Pier von Englands elegantesten Seebad in Eastbourne. Viktorianische Häuserzeilen zieren die fast 5 Kilometer lange Flaniermeile entlang des Kieselstrandes. Allerdings sind die Möwen hier mehr als bösartig. Meine frisch gekauften Fish & Chips werden mir in Sekundenschnelle auf dem Prier aus den Händen gehakt … Plötzlich verstehe ich warum bei dem sonnigen Wetter draussen keiner etwas auf den - doch so einladenden - Bänken isst.
Direkt südlich liegt mein landschaftliches Highlight an der Südküste: die bis zu 170 Meter hohen weissen Klippen rund um den Beachy Head. Der zwar auch 50 Meter hohe Leuchtturm im Meer sieht dagegen fast wie ein Spielzeug aus. Wir starten unsere Wanderung vom Parkplatz vom Seven Sisters Country Park indem wir erst Mal einen Bus zur Bullig Down Farm, der nächsten Haltestelle zum Beachy Head, nehmen. Die Fahrt dauert ungefähr 40 Minuten und Buse fahren alle halbe Stunde. Von hier führt der Wanderweg in 13 Kilometern immer entlang der spektakulären Küstenlinie.
Die Ausblicke sind wundervoll: Grüne Wiesen, weisse Klippen und blaues Meer. Eine Kleine Warnung: Die Felsen sind Kreidefelsen, also nicht besonders fest. Als wir die Wanderung gemacht haben, machten einige Asiaten mit ihren Selfiesticks Sprünge direkt am Abgrund. Abends treffen wie die Coast Guard die nach einer abgestürzten Person suchte - leider eher Alltag, als eine Seltenheit …
Kurz vor Cuckmere Haven führt der Wanderweg wieder Inland zurück zu unserem Ausgangspunkt Seven Sisters Country Park.
Übernachten:
Seaford sieht nach der Idylle von Beachy Head nicht ganz so einladend aus, aber der Campingplatz am westlichen Stadtrand liegt am Meer und ist sauber und ruhig.
Buckle Caravan Park, Marine Parade, Seaford BN25 2QR, Vereinigtes Königreich
buckleholidaypark.co.uk, Tel: +44 1323 897801